Der Goitzsche Ruderclub Bitterfeld startet mit der Teilnahme an der Mitteldeutschen Ruderergometer – Meisterschaft in das neue Wettkampfjahr – dieses Jahr coronabedingt im Onlineformat
Wenn alles wie gewohnt läuft, eröffnen die Aktiven des Goitzsche Ruderclubs das neue Wettkampfjahr in Magdeburg. Dabei nehmen alle SportlerInnen ab der Altersklasse 14 an der Landesmeisterschaft auf dem Ruderergometer teil und die jüngeren Altersklassen messen sich beim Athletikwettkampf. Hierbei trifft sich der Rudernachwuchs aus ganz Sachsen-Anhalt das erste Mal zu einem Kräftemessen.
Durch die coronabedingten Einschränkungen musste mit dieser Tradition bereits im letzten Jahr gebrochen werden. Die Hoffnungen, dass im Jahr 2022 wieder etwas mehr Normalität einkehrt, wurden leider nicht wahr. Der Wettkampfauftakt am 3. Januarwochenende musste auch in diesem Jahr erneut abgesagt werden.
Der Ruderverband Sachsen-Anhalt e.V. hatte sich, als Alternative zur Präsenzveranstaltung in Magdeburg, dazu entschlossen, die Meisterschaften auf dem Ruderergometer im Onlineformat stattfinden zu lassen. Diesmal dann auch für die jüngeren Altersklassen. Damit aber nicht genug, da die Verbände in Sachsen und Thüringen vor dem gleichen Problem standen, wurde kurzerhand eine Mitteldeutsche Ruderergometer – Meisterschaft ins Leben gerufen.
Mit mehr als 28 teilnehmenden Vereinen und über 300 Meldungen waren die Organisatoren sehr zufrieden mit dem Meldefeld. Auch der Goitzsche Ruderclub war mit zahlreichen Meldungen über fast alle Altersklassen vertreten.
Das Team der Trainerinnen und Trainer stand nun vor der Aufgabe, eine geeignete Location zu finden. Diese musste zum einen eine stabile Internetverbindung und ausreichend große Bildschirme bieten und zum anderen auch ausreichend groß sein, um die coronabedingten Vorgaben umsetzen zu können. Bei der Vorauswahl kam das Team schnell auf die Agora-Akademie in Pouch.Hier passte alles perfekt und die Betreiber waren gern bereit, dem Verein die Räumlichkeiten für das Event zur Verfügung zu stellen!
Somit konnten die Vorbereitung auch vereinsintern starten. Der logistische Aufwand musste geplant werden und auch personell mussten alle Aufgaben verteilt werden. Schnell stellten das Org.-Team fest, dass es doch schön wäre, den Rahmen der Online-Regatta zu nutzen, um auch das Vereinsleben wieder etwas zu beleben, mussten doch hier in den zurückliegenden zwei Jahren viele Abstriche gemacht werden.
Gesagt, getan – es wurde die Idee geboren, noch zusätzlich vereinsinterne Staffelrennen ins Leben zu rufen. Dabei wurde eine „Familien-Fun-Staffel“ und eine Staffel „Mädchen gegen Jungs AK 13/14“ auf den vereinsinternen Regattaplan geschrieben. Die Staffeln der Jungs gegen die Mädchen war schnell gefunden und bei den Familien-Fun-Staffeln fanden auch schnell großes Interesse. So standen am Ende 13 Staffeln auf dem Meldeergebnis. Da keine der Staffeln die rote Laterne gewinnen wollte, führte der eigene Ehrgeiz in den 14 Tagen vor dem Event zu einem erhöhten Trainingsaufkommen im Ergo-Raum des Vereins.
Der Aufbau in der Agora-Akademie wurde schon am 21.01. und unter tatkräftiger Unterstützung vieler Vereinsmitglieder durchgeführt und die Online-Verbindung zur Renn-Plattform getestet. Alles funktionierte ohne Probleme.
Am 22.01. war es dann so weit und es konnte um 9:30 Uhr endlich losgehen. Zuerst standendie Rennen über die 1000-m-Distanz auf dem Programmplan. Die Mädchen der AK 13 waren als erste dran, danach nahmen die Jungs dieser Altersklasse auf den Rollsitzen Platz und anschließend die Mädchen der AK 14. Schon mit dem ersten Startschuss war ein Großteil der Vereinsmitglieder und Familienmitglieder der Aktiven zum Anfeuern vor Ort und nach jedem Startschuss wurde es laut in der Akademie. Wummernde Bässe und die Anfeuerungsrufe der Fans ließen endlich wieder Gänsehautfeeling aufkommen. Dieser Motivationsschub zeigte sich auch in den Ergebnissen der einzelnen Rennen.
Nach den offiziellen Rennen der Nachwuchsabteilung, stand dann das vereinsinterne Hauptrennen auf den Regattaplan. Jede der 13 gemeldeten Staffeln, die jeweils aus drei Personen bestand und eine Distanz über 1000 m zu meistern hatte,konnte sich mit dem eigens gewählten Kampfnamen auf den Startbildschirmen wiederfinden. Die Staffeln wurden in drei Abteilungen auf die virtuelle 1000-m-Strecke geschickt und jede Staffel hatte ihr gelbes Ruderboot auf dem Bildschirm sichtbar vor Augen. Mit dem ersten Startschuss erreichte die Stimmung dannden Siedepunkt und die laute Musik ging in den Anfeuerungsrufen unter. Bei den teilweise sehr knappen Entscheidungen im Endspurt gab es kein Halten mehr und jeder gab hier sein Bestes – egal ob auf dem Ergometer oder beim Anfeuern. Diese Stimmung hatten alle in den letzten zwei Jahren vermisst. Nach dem Rennen waren einige der Teilnehmenden schon richtig kaputt, aber alle hatten ein breites Lächeln im Gesicht und das stimmungsbeschreibende Wort mit vier Buchstaben, welches mit „GE“ beginnt und „IL“ aufhört, war des Öfteren zu hören!
Nach dem Rennen mussten sich dann erst mal alle wieder beruhigen und konnten sich bei kleinen Snacks und Getränken stärken. Die einzelnen Rennen wurden intensiv ausgewertet und man hörte vermehrt den Wunsch, das Ganze im nächsten Jahr zu wiederholen. Das Orga.-Team nutzte die Zeit und bereitete das Rennen der Mädchen gegen die Jungs vor sowie die Urkundenausgabe der vereinsinternen Rennen vor. Auch die Staffel der Mädchen gegen die Jungs, wurde erst durch einen bärenstarken Endspurt der Mädchen auf den letzten 100 m entschieden. Dem entsprechend groß war der Jubel der Girls!
Zur Siegerehrung wurde dann jede Staffel frenetisch beklatscht und gefeiert. Und bei der Übergabe des Wanderpokals der Familien-Fun-Staffel, in Form des Modells eines Vierers mit Steuermann aus Metall, war dann wieder „die Hölle los“!
Nach einer längeren Regattapause, waren dann am Nachmittag die JuniorInnen sowie die Frauen und Männer noch mal im offiziellen Teil der Mitteldeutschen – Ruderergometer -Meisterschaft über die Sprintdistanz von 350 m an der Reihe. Auch zu diesen Rennen waren wieder viele Vereins- und Familienmitglieder vor Ort und konnten die StarterInnen zu sehr guten Platzierungen pushen.
Die Veranstaltung war in vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg! Es war ein toller Event, in einer großartigen Location, mit einer gänsehauterzeugenden Stimmung und soll nach Wunsch aller Anwesenden, im nächsten Jahr wieder stattfinden. Dann hoffentlich ohne coronabedingte Einschränkungen, so dass noch mehr Staffeln, Gäste, Familienmitglieder und Fans mit dabei sein können.
Der Verein hofft sehr, dass es im nächsten Jahr möglich sein wird, am dritten Januarwochenende wieder Live in Magdeburg auf dem Ergo fahren zu können. Die vereinsinterne Veranstaltung soll dann an dem davorliegenden Wochenende stattfinden.
Unser Dank gilt vor allem den Betreibern der Agora-Akademie, den TrainerInnen und ÜbungsleiternInnen sowie den Familienmitgliedern für die tolleUnterstützung bei diesem besonderen Saisonauftakt!
Der nächste Wettkampf steht am 12.03.2022 mit dem Waldlauf und der Poolbildung in Dessau an, bevor es dann Anfang April zur Langstrecke in Leipzig, das erste Mal um schnelle Zeiten in den Booten geht.